Empfindlichkeit bezeichnet in der Materialwissenschaft und Werkstofftechnik die Fähigkeit eines Materials, auf externe Einflüsse zu reagieren. Diese Einflüsse können verschiedene Formen annehmen, wie mechanische Spannungen, thermische Belastungen, chemische Reaktionen oder Strahlung. Je nach Art des Einflusses unterscheidet man verschiedene Empfindlichkeitstypen.
Empfindlichkeit gegenüber Elektronendosis: Dies ist besonders wichtig in der Elektronenmikroskopie, wo die Menge der absorbierten Elektronen entscheidend für das Bildmaterial sein kann.
Bulk-Empfindlichkeit: Dies bezieht sich auf die Reaktion des gesamten Volumens eines Materials auf eine Einwirkung. Ein Beispiel wäre die Reaktion eines Metallblocks auf mechanische Spannungen.
Oberflächenempfindlichkeit: Hier geht es um die Empfindlichkeit der Materialoberflächen gegen äußere Einflüsse wie Korrosion oder Abrieb. Die Oberfläche eines Materials kann oft andere Eigenschaften haben als das Materialinnere.
Dehnratenempfindlichkeit: Dies beschreibt die Änderung des Verhaltens eines Materials in Abhängigkeit von der Geschwindigkeit, mit der es deformiert wird. Hochleistungspolymermaterialien zeigen oft eine hohe Dehnratenempfindlichkeit.
Zudem gibt es spezielle Empfindlichkeitsarten wie RX-Empfindlichkeit (Reaktion auf Röntgenstrahlung), hohe Empfindlichkeit (extrem hohe Reaktionsfähigkeit auf einflussreiche Stimuli), und Druckempfindlichkeit (Reaktion auf Druckveränderungen).
Zwei weitere spezifische Formen der Empfindlichkeit sind die Empfindlichkeit gegenüber Zinkionen, die in der Biokompatibilität und Medizintechnik eine Rolle spielt, und die Rissempfindlichkeit, die beschreibt, wie anfällig ein Material für die Bildung und Ausbreitung von Rissen ist.
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