Die Dilatometrie ist eine wichtige messtechnische Methode, die zur Untersuchung von Längenänderungen von Werkstoffen bei Temperaturänderungen eingesetzt wird. Mithilfe hochpräziser Dilatometer können minimale Dehnungen und Kontraktionen, bedingt durch thermische Ausdehnung oder strukturelle Umwandlungen, erfasst werden. Verfahren wie die In-situ-Dilatometrie und Dynamische Dilatometrie ermöglichen es, zeitlich aufgelöste Veränderungen im Materialverhalten bei variablen Belastungs- und Kühlzyklen zu analysieren. Ebenso wird die Abschreckdilatometrie verwendet, um schnelles Temperaturwechselverhalten, wie es bei Abschreckprozessen vorkommt, zu untersuchen.
Durch den Einsatz spezieller Geräte, wie beispielsweise Umformdilatometern, können auch Umformprozesse und plastische Verformungen in situ betrachtet werden, was dabei hilft, Umformgrenzwerte und das Verhalten unter mechanischen Belastungen zu bestimmen. Ein weiterer wesentlicher Aspekt ist die Dilatometrieanalyse, die Rückschlüsse auf Phasenübergänge und Spannungszustände innerhalb des Materials gibt. Beispiele aus der Praxis umfassen die Untersuchung von Metallen, Keramiken und Verbundstoffen, wobei die gewonnenen Erkenntnisse zur Optimierung von Herstellungsprozessen und zur Qualitätssicherung beitragen. Die Technik ist somit ein unverzichtbares Werkzeug in der Werkstoffcharakterisierung und unterstützt die Entwicklung neuer Materialien mit verbesserten Eigenschaften.
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