Als Vernetzer werden in der Chemie und Materialwissenschaft Substanzen bezeichnet, die polymeren Netzwerkstrukturen zur Ausbildung eines dreidimensionalen Netzwerkes dienen. Diese Vernetzung trägt zur Erhöhung mechanischer Festigkeit, thermischer Beständigkeit und chemischer Stabilität von Materialien bei. Vernetzer finden breite Anwendung in der Herstellung von Kunststoffen, Beschichtungen, Klebstoffen und auch in der Medizin.
Zu den häufig verwendeten Vernetzern gehören die diboronsäureester-dithiol-Vitrimervernetzer und der Polydimethylsiloxan-Vernetzer. Beispielweise werden Polydimethylsiloxan-Vernetzungen in Silikonen angewendet, um deren Elastizität und Beständigkeit zu optimieren. Ein weiterer wichtiger Vernetzer ist der Uretdion-Vernetzer, der typischerweise in Polyurethanbeschichtungen eingesetzt wird, um herausragende chemische und physikalische Eigenschaften zu erzielen.
Der Prozess der Vernetzung kann durch verschiedene Mechanismen, wie ionische Verbindungen, kovalente Bindungen oder physikalische Wechselwirkungen, erfolgen. Die Wahl des geeigneten Vernetzers hängt stark von den gewünschten Eigenschaften des Endprodukts sowie den Rahmenbedingungen der Applikation ab.
Vernetzer spielen auch eine wesentliche Rolle in der Rezyklierbarkeit von Kunststoffen. Bestimmte moderne Vernetzer, wie die Vitrimer, ermöglichen das Rückführen des Materials in seine ursprüngliche Form, indem sie reversible Bindungen eingehen. Diese Fähigkeit ist besonders wertvoll in Zeiten gesteigerten Umweltbewusstseins und der Suche nach nachhaltigen Materiallösungen.
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