Giller, M., Gädicke, T. and Neidel, A.

Die Endmontage eines OEM-Herstellers von Großgasturbinen berichtete von Oberflächenschäden an Axialbeilagen. Die Schäden entstanden den Berichten zufolge bei der Montage des Gehäuses, konkret bei der Verbindung des Abgasdiffusors des Verdichters mit dem Außengehäuse. Die entsprechenden Teile waren neu und noch nie im Turbinenbetrieb. Die Beilagen bestanden aus niedriglegiertem, vergütetem Stahl. Die Härte Ihrer Oberfläche erwies sich für diese spezielle Anwendung als zu gering. Zur Behebung dieses Problems wurden die Beilagen mit CrN PVD beschichtet. Als metallurgische Grundursache des Oberflächenschadens wurde der sogenannte Eierschaleneffekt ermittelt. Vom relativ weichen Kern des niedriglegierten Stahls konnte die sehr harte PVD-Beschichtung nicht gestützt werden. In der Folge bildeten sich Risse in der Beschichtung und es kam anschließend zu einer Kaltverschweißung des Substrats, als die beiden schweren Gehäuse, die bei der Endmontage miteinander verbunden werden sollten, hart aufeinander trafen.
Giller, M., Gädicke, T. and Neidel, A.. "Metallographic characterization of axial shims surface damaged upon assembly" Practical Metallography, vol. 62, no. 8, 2025, pp. 568-575. https://doi.org/10.1515/pm-2025-0050
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Practical Metallography, vol. 62, no. 8, 2025, pp. 568-575.

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