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22.02.2017
Untersuchungen an einem aus Fahlerz gewonnenem Bronzegusskuchen
R. Haubner, F. Ertl, und S. Strobl

Die Metallurgie von Kupfer hat in Europa eine jahrtausendelange Tradition, wovon auch auffindbare relevante Artefakte zeugen. Ein Kupfergusskuchen unbekannter Herkunft wurde für die Untersuchungen zur Verfügung gestellt. Die Oberfläche des Gusskuchens war mit Korrosionsprodukten aus Malachit und Kuprit belegt, welche auch in Hohlräumen zu sehen waren. RFA-Messungen ergaben als Hauptkomponente Cu, bis zu 4 Gew. % As und 2,5 Gew. % S, sowie geringere Mengen an Sb, Ni, Fe und Ag. Diese Zusammensetzung lässt die Herstellung aus Fahlerzen vermuten. Ein typisches Gussgefüge mit Kupferdendriten und Anreicherungen der Begleitelemente in den Zwischenräumen wurde beobachtet. An der Gusskuchenoberseite (Schmelze in Kontakt mit Luft) wurden Delafossitkristalle (Cu3Ni2SbO6) nachgewiesen. Dieser Gusskuchen besteht somit aus einer As-Bronze mit komplexer Mikrostruktur, die sich aus Mischkristallen, intermetallischen Phasen und Sulfiden zusammensetzt.


 

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R. Haubner, F. Ertl, and S. Strobl (2017). Examinations of a Bronze Ingot Made of Fahlore. Practical Metallography: Vol. 54, No. 2, pp. 107-117. doi: 10.3139/147.110446 © Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG ISSN 0032-678X

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