| Kurzfassung |
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Für Stähle, die Perlit enthalten, ist der Lamellenabstand ein wesentlicher Mikrostrukturparameter, dessen Bedeutung mit bis zu einem vollständigen perlitischen Gefüge hin ansteigendem Perlitgehalt weiter zunimmt. Steigt die Perlitmenge in Ferrit-Perlit-Gefügen, nimmt gleichzeitig auch die Festigkeit zu. Zähigkeit und Duktilität hingegen nehmen ab. Da der Lamellenabstand in einem vollständig perlitischen Stahl feiner wird, nehmen sowohl Festigkeit als auch Zähigkeit und Duktilität zu. Demzufolge ist es hinsichtlich der Struktur-Eigenschafts-Korrelation wesentlich, den Lamellenabstand zu messen. Dieser Beitrag gibt einen Überblick über die Verfahren zur Durchführung solcher Messungen. Aufgrund der Feinheit des Abstandes können entweder REM- oder TEM-Aufnahmen von Repliken oder dünne Folien eingesetzt werden. Der Abstandsbereich bei einer vorgegebenen Probe fällt wesentlich kleiner aus, wenn der Perlit im Stahl isotherm gebildet und nicht über einen Temperaturbereich umgewandelt wurde wie es in gewalztem oder normalisiertem Stahl der Fall ist.
G. F. Vander Voort (2015). The Interlamellar Spacing of Pearlite. Practical Metallography: Vol. 52, No. 8, pp. 419-436. doi: 10.3139/147.110357 © Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG ISSN 0032-678X
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