Aufgrund der Vielzahl an verfügbaren Verbrauchsmaterialien und Verfahren besteht eine hohe Flexibilität hinsichtlich der Erzeugung von Schweißnähten mit geeigneten Eigenschaften. In der internationalen Schweißliteratur ist jedoch nur wenig über die Grundlagen zur Entwicklung verschiedener Stabelektroden für Baustahl zu finden. Für die vorliegende Arbeit werden sechs rutilumhüllte Elektroden hergestellt, bei denen der Calcitgehalt erhöht und der Gehalt an zellulose- und Si-haltigen Bestandteilen wie Glimmer und Kaolinit in den Flussmitteln entsprechend verringert wird. Diese Modifikation führte zu einer höheren Basizität der Schlacke und damit zu einem deutlichen Anstieg der Zähigkeit des Schweißguts und einer Änderung des Betriebsverhaltens. Ebenso wurde eine Verringerung der Einbrandtiefe und der Breite der Schweißraupe beobachtet, während die für rutilumhüllte Elektroden typischen ausgezeichneten Betriebseigenschaften erhalten blieben. Gefügeuntersuchungen der sechs Elektroden weisen auf das Vorliegen von Einschlüssen und Partikeln der Sekundärphase hin. Bei Calcitgehalten von 7,5 % und 12,5 % wurde eine maximale Zugfestigkeit von 430 N/mm2 und eine minimale Zugfestigkeit von 323 N/mm2 beobachtet. Beim Schweißen in Wannenposition wurde mit Calcitgehalten von 7,5 %, 10 % und 12,5 % eine höhere Schweißgeschwindigkeit als mit Gehalten von 15 %, 17,5 % und 20 % erzielt. Bei Gleichstrom mit positiver Elektrodenpolung (DC (+)) wurden mit Calcitgehalten von 15 %, 17,5 % und 20 % mehr Schweißspritzer als bei Gehalten von 5 %, 10 % und 12,5 % beobachtet.