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Im dritten Jahrhunderts nach Christus wurden in den Grenzgebieten des Römischen Reichs Kleingeldkopien, bestehend aus einem Eisenkern mit Buntmetallbeschichtung, sogenannte „Subferrati“, angefertigt. Vier römische Münzen, eine aus Loig, zwei aus Enns und eine vom Magdalensberg wurden metallographisch präpariert und im LOM, REM-BSE und mit RFA untersucht.
Die Buntmetallbeschichtungen bestehen aus bleihaltigen Bronzen mit Seigerungsgefügen aus α-Kupfermischkristall, Sn-reicher δ-Phase und Pb. In der Bronzebeschichtung wurden auch sphärische Eiseneinschlüsse beobachtet, welche auf das Eintauchen des Eisenkerns in flüssige Bronze zurückgeführt werden können.
Die Eisenkerne der Münze enthalten überwiegend Ferrit und wenig Perlit. Von der Eisenherstellung im Rennfeuer und dem anschließenden Schmieden stammen auch längliche Schlackeneinschlüsse. Die im Ferrit auftretenden Neumannlinien entstanden während des Prägens der Münze. Es wurde auch Kupfer an den Ferritkorngrenzen, sogenannter Lötbruch, beobachtet, was ebenfalls für den Kontakt von flüssigem Buntmetall mit dem Eisenkern spricht.
Hinweise auf unterschiedliche Münzwerkstätten oder andere Beschichtungsmethoden konnten aufgrund der vorliegenden Ergebnisse nicht gefunden werden.
R. Haubner and S. Strobl (2016). Copper-Coated Roman Coins – Subferrati. Practical Metallography: Vol. 53, No. 5, pp. 273-294. doi: 10.3139/147.110387 © Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG ISSN 0032-678X
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