Salzgitter Mannesmann Forschung GmbH
Im metallografischen Labor der Salzgitter Mannesmann Forschung GmbH am Standort Salzgitter werden niedriglegierte Stahlproben üblicherweise mit Nital geätzt, um Korngrenzen und Gefügephasen zu kontrastieren. Bei Stählen mit sehr niedrigen Kohlenstoffgehalten, wie z. B. Interstitial-Free-(IF) oder Bake-Hardening-(BH-)Stähle, die durch eine Vakuumbehandlung in einer RH- oder VD-Anlage erzeugt werden, können jedoch die Korngrenzen gar nicht oder nicht vollständig kontrastiert werden. Damit wird eine zuverlässige Korngrößenbestimmung mittels quantitativer Gefügeanalyse unmöglich. Es wurden systematische Präparationsversuche unter Nutzung der alternativen Ätzlösungen Marshall, Dino und verdünnter Kalling II im Vergleich zu Nital und Klemm I durchgeführt [1, 2], um auch für solche Werkstoffe qualitativ hochwertige Gefügebilder mit vollständig geschlossenen Korngrenzen zu erzeugen. Das beste Ergebnis für IF-Stähle lieferte die Kontrastierung mit verdünnter Kalling II, während für BH- und andere LC (low carbon)-Stähle eine Ätzung mit Marshall gute Ergebnisse liefert. Der Einsatz von Flusssäure-haltigen Ätzmitteln, wie z. B. Dino, ist damit für solche Werkstoffe häufig entbehrlich.
Referenzen
[1] G. Petzow, Gebrüder Borntraeger Berlin Stuttgart “Metallographisches Keramographisches Plastographisches Ätzen”, 2006, 6. Auflage, S. 239, 240.
[2] H. Petitgand,”Grain refinement of cold rolled microalloyed steels by rapid transformation annealing”, EUR 22008EN, 2006, mündliche Information.
Abstract
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Poster
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