58. Metallographie-Tagung 2024 - Materialographie
Vortrag
20.09.2024
Entwicklung einer Präparationsmethode für bronzezeitliche Randleistenbeile
OM

Oliver Michael

DeltaSigma Analytics GmbH

Michael, O. (V)¹; Dieck, S.²; Wilke, M.¹; Wunderlich, C.-H.³; Bunnefeld, J.-H.³; Meller, H.³; Halle, T.¹
¹Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg; ²DeltaSigma Analytics GmbH, Magdeburg; ³Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt, Halle
Vorschau
23 Min. Untertitel (CC)

Die Herstellung von Werkzeugen aus Metallen ist ein bedeutender Schritt in der Menschheitsgeschichte. Die Untersuchung derartiger Objekte liefert tiefgreifende Einblicke in das Wissen um die Materialverarbeitung und die Fertigkeiten in der jeweiligen Epoche und Region. Bronzezeitliche Randleistenbeile sind in dieser Hinsicht aufschlussreiche Fundstücke, da ihre Gebrauchsfähigkeit bestimmter Eigenschaften – hier die Kombination aus Härte und Duktilität – bedarf. Diese Gebrauchseigenschaften resultieren aus einer bestimmten Elementzusammensetzung und einer darauf angepassten Verarbeitungsmethodik.
Die chemische Zusammensetzung wie auch die Herkunft der verwendeten Legierungselemente ist bei bronzezeitlichen Beilen zumeist gut erforscht. Insbesondere bei älteren Fundstücken (ca. 2000–1775 v. Chr.) zeigt sich, dass die Zusammensetzung der Metalle zumeist nachteilig ist, um die erwünschten Gebrauchseigenschaften zu erzielen. Hier muss also eine adäquate Nachbearbeitung der Gussstücke erfolgt sein.
Neue Erkenntnisse zur Zusammensetzung, der Mikrostruktur und den mechanischen Eigenschaften sollen helfen die Art und Weise der Herstellung zu klären. Im Rahmen der vorliegenden Untersuchungen wurden zehn Beile unterschiedlichen Alters mithilfe materialographischer Methoden untersucht. Dazu wurden die Beile beprobt, metallographisch präpariert, licht- und elektronenmikroskopisch analysiert, sowie die mechanischen Eigenschaften mittels Mikrohärteprüfung bestimmt. Das Vorgehen musste dabei so abgestimmt werden, dass die Objekte nach den Untersuchungen wieder restauriert und ausgestellt werden können.
Im Rahmen der Studie konnte eine minimalinvasive Präparationsroute für Bronzeobjekte entwickelt werden. Die Untersuchungsergebnisse zeigen, wie die Beile vom Gießen bis zum fertigen Produkt verarbeitet wurden. Aus den Erkenntnissen der Studie leitet sich ab, dass die Hersteller dieser Beile über ein fundiertes, tiefgreifendes und über lange Zeit erworbenes Verständnis der Materialverarbeitung verfügt haben müssen.

Abstract

Abstract

Erwerben Sie einen Zugang, um dieses Dokument anzusehen.

Ähnliche Beiträge

© 2025