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08.09.2016
Untersuchung von durch Ameisennest-Korrosion verursachter Leckagen an einem kupferberohrten Lamellenwärmetauscher einer Klimaanlage
R. Gaedicke and S. Stein
Kurzfassung

An luftgekühlten, kupferberohrten Lamellenwärmetauschern von Kühl- und Klimaanlagen kommt es häufiger zu Leckagen, deren Dimension im Mikrometerbereich liegt, was die Ortung und Ursachenklärung sehr schwierig gestaltet. Im dem hier vorgestellten Fall wurden die ermittelten Leckagen mittels eines Heliumlecktests geortet. Da die Schadensstellen nach dem Entfernen der Lamellen mit bloßem Auge nicht erkennbar waren, wurde an einem betroffenen Bereich eine Farbeindringprüfung (Penetrationstest, Abk. PT) durchgeführt, die an einem Rohrabschnitt zu drei sehr kleinen Farbanzeigen führte. Nachfolgende mikroskopische Laboruntersuchungen ergaben, dass es sich hierbei um mikroskopisch kleine, korrosionsbedingte Wanddurchbrüche handelt, die von der kühlmittelseitigen Rohrinnenoberfläche ausgingen. Als hierfür verantwortlicher Schädigungsmechanismus wurde Formicary Corrosion oder auch Ant-Nest Corrosion (die deutsche Übersetzung wäre Ameisennestkorrosion) ermittelt. Für diese Art der korrosiven Schädigung, die laut Angaben in der Fachliteratur gehäuft an Kälte- und Klimageräten beobachtet wird, ist ein carbonsäure- und sauerstoffhaltiger wässriger Elektrolyt bzw. Elektrolytfilm erforderlich, der in Wochen bis Monaten zu Schäden führen kann. In dem hier beschriebenen Fall war vermutlich der ungewollte Eintrag von wässriger, luftsauerstoffhaltiger Glykollösung in den Wärmetauscher für die Schädigung verantwortlich.

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R. Gaedicke and S. Stein (2015). An Investigation of Ant-Nest Corrosion caused by the Leakage of a Copper Tube – Finned Heat Exchanger of an Air Conditioning Unit. Practical Metallography: Vol. 52, No. 12, pp. 736-747. doi: 10.3139/147.110321 © Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG ISSN 0032-678X

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