Die kristallographischen Eigenschaften der bei Hochgeschwindigkeitsverformung gebildeten Zwillingsbänder in krz-Eisen und in Eisen-Meteoriten (Neumannsche Bänder) wurden mit Hilfe der Rückstreuelektronenbeugung (EBSD) verglichen. In Armco-Eisen und im Stahl S235 wurden Verformungszwillinge durch Beschuss mit einem Gewehr AK74 und durch Schlagdruck im Fallwerk erzeugt. Die wenige Mikrometer dicken Zwillingsbänder sind mit einem Misorientierungswinkel von ca. 59° und der Σ3 Inzidenz in die kristallographisch einheitlich orientierte umgebende Kornmatrix eingebettet. Das Zwillingssystem {112}<111> wird bevorzugt aktiviert. Die Belastungstemperatur und die Korngröße haben einen Einfluss auf das Ausmaß der Zwillingsbildung aber nicht auf das Zwillingssystem. Die Erkenntnisse geben Hinweise zum Mechanismus der Zwillingsbildung in krz-Eisenwerkstoffen.