Ruhr-Universität Bochum
Elektrobleche werden in elektrischen Maschinen wie beispielsweise Generatoren, Elektromotoren oder Transformatoren eingesetzt. Die kristallografische Textur des Werkstoffes spielt dabei eine wichtige Rolle, da ein Zusammenhang zwischen der Mikrotextur des Elektrobleches und der Effizienz der elektrischen Maschinen besteht. Da Mikrostrukturmessungen mittels EBSD- oder XRD-Messungen zeit- und kostenintensiv sind, wurde hier die Möglichkeit untersucht eine qualitative Aussage über die Mikrotextur allein anhand der Untersuchung der Ätztopografie treffen zu können.
Die Ätztopografie des Elektrobleches wurde mithilfe eines konfokalen Laser-Scanning Mikroskops (CLSM) vermessen. Im Anschluss daran wurde der untersuchte Bereich mithilfe einer ortsauflösenden Elektronenrückstreubeugung (EBSD) auf deren kristallografische Mikrotextur untersucht. Mit den Ergebnissen der beiden Untersuchungsverfahren wurde ein Zusammenhang zwischen dem Ätzabtrag und der Kornorientierung aufgestellt.
Anhand der Topografiemessung mithilfe des CLSM konnte ein selektiver Abtrag der Kornflächen nachgewiesen werden. Körner mit einer \{001\}-Orientierung – bezogen auf die Richtung des Ätzangriffes – erfuhren den geringsten Abtrag, während Körner mit \{110\}- oder \{111\}- Orientierungen am stärksten abgetragen wurden. Weiterhin kann über den Unterschied des Ätzabtrags der Körner auf den Winkel geschlossen werden, mit dem diese von der \{001\}-Orientierung abweichen.
So war eine quantitative Aussage über die Mikrotextur durch die Untersuchung der Ätztopografie möglich.
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