Im vorliegenden Beitrag wird der Einfluss des Aufschlagimpulses bei Kerbschlagbiegeversuchen an einem instrumentierten Pendelschlagwerk untersucht. Dazu wurden low-blow Versuche an Charpy-Proben bei unterschiedlichen Aufschlaggeschwindigkeiten an 42CrMo4 und EN-GJS-400-18 durchgeführt. Zusätzlich wurde die Nachgiebigkeit der Proben über die Kerb- und Anrissgeometrie variiert.
Auftretende Effekte an der Probe sowie an Komponenten des instrumentierten Pendelschlagwerks wurden mithilfe von laserbasierten Verschiebungs- und Geschwindigkeitsmessungen identifiziert. Des Weiteren wurde die Kerbaufweitung mit Hilfe eines optischen Extensometers ermittelt.
Die Untersuchungen zeigten, dass es bei den Kerbschlagbiegeversuchen zu einem unvollständigen Energieumsatz in der Probe kommt, was zu einer Überschätzung der Probenbeanspruchung führt. Ein Teil der aufgebrachten Energie wird von Komponenten des Pendelschlagwerks aufgenommen. Mithilfe der Verschiebungsmessung konnten die dissipierten Energiebeträge quantifiziert werden. Auf Basis der Ergebnisse wurde eine Korrektur der dynamischen Bruchzähigkeitskennwerte durchgeführt.