Technische Universität Darmstadt
Die Atmosphäre hat einen teils ausgeprägten Einfluss auf das Rissfortschrittsverhalten kohlenstoffarmer Stähle. Bei Untersuchungen in Luft begünstigt eine Erhöhung der relativen Luftfeuchtigkeit das Auftreten oxidinduzierter Rissschließeffekte. Diese verringern die effektiv zum Rissfortschritt beitragende Lastschwingweite und verlangsamen damit den Rissfortschritt bei gleicher Last. Dem gegenüber steht die Beschleunigung des Rissfortschritts durch korrosionsbedingte Auflösung des Werkstoffs. Bedingt durch die geringen Lasten und damit verbundenen kleinen Rissöffnungen im Versuch wirken sich Rissschließeffekte besonders auf den Schwellenwert gegen Ermüdungsrissausbreitung aus.
Der Beitrag beschäftigt sich mit primär bei hohen Lastverhältnissen in kontrollierter Atmosphäre durchgeführten Rissfortschrittsuntersuchungen an Feinkornbaustahl S690QL. Mittels der hier vorgestellten, projektspezifisch entwickelten Klimakammer, konnten Versuche bei konstanter Temperatur und definierter relativer Luftfeuchte sowie unter Inertgasatmosphäre durchgeführt werden. Der Einfluss der Atmosphäre auf den Schwellenwert gegen Ermüdungsrissausbreitung wurde auf Grundlage dieser Ergebnisse quantifiziert.
Abstract
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