Hydrophobie bezeichnet die Eigenschaft eines Materials, Wasser abzuweisen. Diese Abstoßung beruht auf einer speziellen Oberflächenstruktur und chemischer Zusammensetzung, die bewirkt, dass Wassertropfen einen hohen Kontaktwinkel zur Oberfläche einnehmen. In Werkstoffen spielen diese Eigenschaften eine wichtige Rolle, da sie die Benetzungsprozesse maßgeblich beeinflussen und Anwendungen wie selbstreinigende Oberflächen, Korrosionsschutz oder den Einsatz in der Mikrofluidik ermöglichen.
Die Materialwissenschaft nutzt verschiedene Methoden, um hydrophobe Eigenschaften zu erzeugen und zu optimieren. So können durch chemische Modifikationen, z. B. der Aufbringung von fluorhaltigen oder silanbasierten Beschichtungen, sowie durch Oberflächenstrukturierung (wie Mikro- und Nanotexturierung) die Abweisung von Wasser erreicht werden. Ein verwandter Begriff, Superhydrophobie, beschreibt extrem wasserabweisende Oberflächen, bei denen der Kontaktwinkel oft über 150° liegt. Diese Superhydrophobie wird in der Praxis bei der Entwicklung von innovativen Beschichtungen für die Automobil-, Bau- und Textilindustrie genutzt.
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