Universität Augsburg
Die Entwicklung keramischer Faserverbundwerkstoffe ist in
den letzten Jahren erfolgreich vorangetrieben worden. So werden oxidische
Verbunde als serienreife Strukturbauteile in der Wärmebehandlung, aber auch für
Anwendungen in der chemischen Industrie eingesetzt. Für Fluggasturbinen werden
erste Bauteile aus SiC/SiC-Faserverbunden eingesetzt. Für die Weiterentwicklung
der Werkstoffe ist es wichtig, die Materialeigenschaften vorhersagen und damit
exakt einstellen zu können und gleichzeitig aber auch den gesamten Lebenszyklus
im Blick zu haben.
Es wird daher ein digitales Abbild des gesamten
Werkstofflebenszyklus benötigt, das die Digitalisierung der Herstellprozesse,
die statistischen Zusammenhänge dieser Prozessdaten mit den resultierenden
Werkstoffeigenschaften und die Performance und Lebensdauer von Bauteilen unter
einsatzrelevanten Bedingungen beinhaltet.
Im Vortrag wird die datenbasierte digitale
Materialentwicklung und Materialcharakterisierung vorgestellt. Eine zentrale
Rolle spielt hierbei die Faser-Matrix-Grenzfläche, die nicht nur die
mechanischen Eigenschaften bestimmt, sondern auch bei der Herstellung der
Verbundwerkstoffe für die gewünschte Einstellung des Matrixgefüges und den
Schutz der Fasern beim Processing sorgt. Zudem wird diskutiert, wie man
ökonomische und ökologische Betrachtungen in die nachhaltige Entwicklung von
Faserverbundkeramiken integrieren kann.
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