Unter Entlegierung versteht man den Prozess der selektiven Entfernung einer oder mehrerer Komponenten aus einer Legierung. Dieser Vorgang kann verschiedene Techniken und Verfahren umfassen, darunter chemisches Entlegieren, die Ablegierung durch Korrosion und die Flüssigmetall-Entlegierung. Je nach angewandtem Verfahren und dem verwendeten Metall kann die Entlegierung zu unterschiedlichen strukturellen und mechanischen Veränderungen im Material führen.
Die Entlegierung wird häufig verwendet, um poröse Strukturen in Metallen zu erzeugen. Diese porösen Metalle haben besondere Eigenschaften, wie erhöhte Oberfläche und geringes Gewicht, die sie für Anwendungen in der Katalyse, in der Sensorik und in medizinischen Implantaten nützlich machen. Ein bekanntes Beispiel ist das chemische Entlegieren von Silber-Gold-Legierungen, um poröses Gold zu produzieren, das in der Elektrokatalyse verwendet wird.
Ein anderer interessanter Aspekt der Entlegierung ist die Möglichkeit, spezifische mechanische oder physikalische Eigenschaften der verbleibenden Legierungskomponente zu verbessern. Zum Beispiel kann durch die Ablegierung von Eisen aus einer Kupfer-Eisen-Legierung die elektrische Leitfähigkeit des Kupfers erhöht werden.
Die herkömmlichsten Methoden der Entlegierung beinhalten elektrochemische Prozesse, bei denen eine Elektrolytlösung eingesetzt wird, um bestimmte Komponenten der Legierung zu entfernen. Flüssigmetall-Entlegierung hingegen nutzt die unterschiedliche Löslichkeit der Legierungskomponenten in einem flüssigen Metall, um die Entlegierung zu erreichen.
Zusammengefasst bietet die Entlegierung vielfältige Möglichkeiten, die Eigenschaften von Legierungen gezielt zu verändern und innovative Materialien für spezifische Anwendungen zu entwickeln.
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