| Kurzfassung |
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Wasserstoff kann metallische Bauteile auf sehr unterschiedliche Weise schädigen. Bei schmelzmetallurgischen Prozessen, wie dem Gießen und Schweißen, kann es infolge des dramatischen Löslichkeitsabfalls bei der Erstarrung zur Bildung von Gasblasenporen kommen, die insbesondere im Zusammenhang mit wasserstoffinduzierten Rissen als Fischaugen gefährliche innere Kerben darstellen. Derartige Risse ohne Poren, Flocken genannt, können in dünnen Stahldrähten mit nur wenigen μm Durchmesser ebenso auftreten wie bei 100 t schweren Schmiedestücken und beeinträchtigen die Fertigungs- und Gebrauchseigenschaften in erheblichem Maße.
Außer durch den metallurgischen Ursprung können Halbzeuge und Bauteile durch Galvanisierprozesse sowie durch Korrosion Wasserstoff aufnehmen, der in Bereiche höherer Spannung/Dehnung diffundiert und dort unerwartete Rissbildung hervorrufen kann, die häufig erheblich zeitverzögert auftritt.
M. Pohl (2014). Hydrogen in Metals: A Systematic Overview. Practical Metallography: Vol. 51, No. 4, pp. 291-305. doi: 10.3139/147.110295 © Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG ISSN 0032-678X
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