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08.09.2016
Fehleruntersuchung nach einem Triebwerksausfall einer Fluggesellschaft beim Start
K. Andersson, R. Pederson, B. Pettersson, and U. Klement
Kurzfassung

Während des Starts am Flughafen Arlanda in Schweden ereignete sich im Januar 2010 bei einem CF6–80C2A2F-Triebwerk der Iran Airlines ein Triebwerksausfall. Die Schadensuntersuchung am Triebwerk wurde von der Lufthansa Technik AG (LHT) durchgeführt. Die schwedische Unfalluntersuchungsbehörde (SHK) forderte ein Zweitgutachten der zur Verfügung stehenden und von LHT erhaltenen Teile der hinteren Diffusordichtung der Hochdruckturbine (HDT). Aufgrund seiner umfangreichen Erfahrung als Erstausrüster (OEM) für Triebwerke schwedischer Kampfflugzeuge wurde diese zweite Schadensanalyse von GKN Aerospace Schweden durchgeführt. Bei der Schadensuntersuchung an den von LHT entgegengenommenen Teilen und Fragmenten der hinteren Diffusordichtung konnten keine Brüche oder Ermüdungsrisse gefunden werden, bei denen man von Anzeichen der Hauptursache des Versagens hätte ausgehen können. Allerdings wurde in einem hinteren Zahnfragment der hinteren Diffusordichtung ein sekundärer Ermüdungsriss entdeckt. Dieses Zahnfragment besitzt außerdem einen durch Bearbeitung entstandenen Absatz auf der nach vorne gerichteten Oberfläche zwischen einer Reparaturschweißung und dem ursprünglichen Zahn. Die Geometrie bringt in diesem Bereich eine Kerbwirkungszahl von etwa 2,5 für Radial- und Biegespannung mit sich. Dieser durch Bearbeitung verursachte Absatz könnte zur Bildung eines Ermüdungsrisses am Zahn der Dichtung beigetragen haben.

 

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K. Andersson, R. Pederson, B. Pettersson, and U. Klement (2013). Failure Investigation of an Airline Engine Failure During Take Off. Practical Metallography: Vol. 50, No. 12, pp. 821-830. doi: 10.3139/147.110270 © Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG ISSN 0032-678X

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