Kurzfassung

In dieser Untersuchung wurde die Mg₁₇Al₁₂- Phase bei 413 °C innerhalb von 24 h aufgelöst. Diesem Vorgang folgte eine Abkühlung der Proben in unterschiedlichen Medien und bei unterschiedlichen Abkühlgeschwindigkeiten. Einige Proben wurden direkt ausgelagert, andere wiederum wurden vor dem Auslagern 24 h lang in flüssigen Stickstoff getaucht. In dieser Arbeit zur Gefügeuntersuchung wurden die Proben mithilfe eines Meiji-Lichtmikroskops und Rasterelektronenmikroskopie betrachtet. Zur Charakterisierung der chemischen Zusammensetzung wurde eine Analyse mittels energiedispersiver Spektroskopie durchgeführt. Die Ergebnisse zeigten, dass sich bei geringen Abkühlgeschwindigkeiten eine große Menge diskontinuierlicher Ausscheidungen bildet. Bei einer Erhöhung der Abkühlgeschwindigkeit kam es zu einer Abnahme ihrer Menge bzw. Anzahl sowie der Größen. Die Anwendung der Tiefsttemperaturbehandlung, kombiniert mit einer Auslagerung, führt dazu, dass die Abmessungen der Sekundärphasen etwas größer ausfallen als es im nicht tiefsttemperaturbehandelten Zustand der Fall wäre. Verglichen mit dem üblichen stöchiometrischen Wert führt eine Tiefsttemperaturbehandlung von Proben, insbesondere bei hoher Abkühlgeschwindigkeit, durch das Auftreten von Schrumpfspannung im Rahmen zweier Schritte (Abkühlen nach dem Lösungsglühen und Tiefsttemperaturbehandlung) zu einem Rückgang der Al-Menge. Im Vergleich zum Zustand ohne diese Behandlung führte die Tiefsttemperaturbehandlung in allen Proben durch eine Zunahme der Menge an aus dem Gefüge stammendem Al zu einem Härteanstieg und schafft die Bedingungen für die Bildung weiterer kontinuierlicher und diskontinuierlicher Phasen.