Ein Kristallgitter ist eine regelmäßig angeordnete Struktur von Atomen, Ionen oder Molekülen in einem Kristall. Diese regelmäßige Anordnung bestimmt viele physikalische Eigenschaften des Materials, einschließlich seiner Festigkeit, Leitfähigkeit und optischen Eigenschaften.
Das Konzept eines Gitters ist zentral in der Materialwissenschaft, da es hilft zu verstehen, wie Materialien auf atomarer Ebene aufgebaut sind und wie sie sich unter verschiedenen Bedingungen verhalten. Ein bekanntes Beispiel ist das Versetzungsgitter, das Defekte im Kristall beschreibt, welche maßgeblich die mechanischen Eigenschaften eines Materials beeinflussen können.
Es gibt verschiedene Typen von Kristallgittern. Das α-hcp Gitter (hexagonal dichtest gepackt) und das hdp-Gitter (hexagonal dichtest gepackte Gitterstrukturen) sind Beispiele für eng gepackte Strukturen, die in vielen Metallkristallen vorkommen. Ein anderes Beispiel ist das Kalzitgitter, welches die Struktur des Minerals Kalzit beschreibt, das in der Natur häufig vorkommt.
Fortschritte in der Technologie haben zur Entwicklung von Mikrogittern geführt, die in der Mikroelektronik und anderen High-Tech-Anwendungen eingesetzt werden. PbTiO3/SrTiO3-Superlattices sind bemerkenswerte Beispiele für künstlich hergestellte Strukturen, bei denen abwechselnde Schichten unterschiedlicher Materialien eine einzigartige Gitterstruktur bilden, die spezifische elektronische Eigenschaften aufweist.
Die Analyse der Gitterorientierung ist ebenfalls von großer Bedeutung, da sie Aufschluss über die innere Struktur und eventuelle Deformationen des Materials geben kann. Diese Gitterorientierungsanalyse ist ein wesentlicher Bestandteil der Materialcharakterisierung und hilft bei der Entwicklung optimierter Materialien für verschiedene Anwendungen.
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