| Kurzfassung |
|---|
Die metastabilen, austenitischen Stähle 1.4307 und 1.4404 weisen ein kfz-Gitter mit paramagnetischen Eigenschaften auf, das durch Kaltumformung in ferromagnetischen krz-Martensit mit nadelförmiger Struktur über ein defektreiches Zwischenstadium transformiert werden kann. Mittels klassischen nass-chemischen Ätzmethoden kann jedoch optisch nicht eindeutig zwischen Defekten und krz-Martensit unterschieden werden. Zur Quantifizierung der ferromagnetischen Anteile kommen üblicherweise magnetische bzw. röntgenographische Methoden zum Einsatz, jedoch ohne Möglichkeit der Abbildung der Verteilung der krz-Phase im Gefüge. Dies ist oft auch mittels EBSD-Messungen, die verfahrensbedingt mit hohen Untersuchungskosten und langer Messdauer verbunden sind, in den defektreichen Phasen nur bedingt möglich. In dem vorliegenden Artikel wird die schnelle und einfache Kontrastierung mittels Ferrofluiden vorgestellt, die eine genaue und ortsaufgedelöste Differenzierung zwischen (ferromagnetischem) Martensit und (paramagnetischen) Defektstrukturen mittels Lichtmikroskopie an metallographischen Schliffen erlaubt. Zusätzlich wird ein Duplexstahl gezeigt, an dessen ferromagnetischen Ferritbereichen bereits Hinweise auf Kornorientierungen nach der Behandlung mit Ferrofluid am metallographischen Schliff zu erkennen sind.
J. Biehler, O. Kerbs, H. Hoche, and M. Oechsner (2015). Microstructure Representation of Steels by Means of Ferrofluids. Practical Metallography: Vol. 52, No. 11, pp. 638-664. doi: 10.3139/147.110364 © Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG ISSN 0032-678X
© 2025