Die Rekristallisation ist ein wichtiger Prozess in der Materialwissenschaft und Werkstofftechnik, der zur Regeneration des Ausgangszustands eines verformten oder kaltverfestigten Materials führt. Dieser Wärmebehandlungsprozess ermöglicht es den Metallatomen, sich neu umzuordnen, um die durch plastische Deformation entstandenen Versetzungen zu beseitigen. Dabei tritt eine Neubildung von Kristallen auf, ohne dass das Material seine feste Phase verlässt.
Während der Kaltumformung von Metallen entsteht innere Energie in Form von Versetzungen. Diese strukturellen Defekte können die mechanischen Eigenschaften des Materials beeinflussen, indem sie seine Festigkeit erhöhen, gleichzeitig aber seine Duktilität verringern. Durch die Rekristallisation kann das Material entkältet und somit wieder duktil gemacht werden.
Der Rekristallisationsprozess kann in zwei Haupttypen unterteilt werden: die statische und die dynamische Rekristallisation. Bei der statischen Rekristallisation erfolgt die Wärmebehandlung nach der Verformung und wird daraufhin erhitzt. Im Gegensatz dazu findet die dynamische Rekristallisation während des Verformungsprozesses bei hohen Temperaturen statt.
Ein verwandter Begriff ist die kontinuierliche Rekristallisation, bei der die Materialerholung und Neubildung von Kristallen kontinuierlich während langanhaltender plastischer Verformung stattfindet. Auch die Ferritrekristallisation ist eine spezielle Form der Rekristallisation, die in Stahlwerkstoffen vorkommt und zur Verbesserung der mikrostrukturellen Eigenschaften beiträgt.
Die Kenntnis und Anwendung der Rekristallisation ist unerlässlich für die Herstellung und Weiterverarbeitung von Metallen, da sie die Kontrolle über die mechanischen Eigenschaften und die Mikrostruktur der Werkstoffe ermöglicht.
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